Das deutsche Wien – Der Anschluß (März 1938)

Hach,… das läßt einen Ostmärker in Erinnerungen schwelgen…

Herzliche Grüße an alle aufrichtigen Deutschen in der BRD und in der BRÖ.

der Ostmärker

Protestmarsch in Wien gegen ACTA-Abkommen

Rund 3.000 Menschen sind gestern einem Demonstrationsaufruf gegen das umstrittene Handelsabkommen für den Schutz von Urheberrechten (ACTA) in Wien gefolgt. Unter dem Motto „ACTA ad acta“ zogen die vorwiegend jungen Demonstrationsteilnehmer am Nachmittag über die Mariahilfer Straße vor das Parlament. Organisiert wurde die Demonstration von der Piratenpartei, den Grünen, der Initiative für Netzfreiheit und der Sozialistischen Jugend. Es gab keine Zwischenfälle.

Mit lauten Parolen und vielen Transparenten zeigten die Demonstrationsteilnehmer ihren Protest gegen ACTA. Viele der Aktivisten trugen Guy-Fawkes-Masken, die als Zeichen des Internetkollektivs „Anonymous“ gelten. Die Demonstration ging friedlich vor sich. Die vor dem Parlament abgehaltenen Reden verwiesen immer wieder auf die Vorratsdatenspeicherung, die mit 1. April in Kraft treten soll.

„Nicht locker lassen“

Der grüne Bundesrat Marco Schreuder sagte, die Demonstration richte sich nicht nur gegen ACTA, sondern kämpfe auch für eine Demokratie. Er sprach von einem „2:1 gegen ACTA“, dennoch sei die Gefahr noch nicht vorbei. Auch Christian Marin, Sprecher der Piratenpartei Österreich, Markus Stoff von der Initiative für Netzfreiheit und andere zeigten sich zwar erfreut über das Vorhaben der EU-Kommission, ACTA vom Europäischen Gerichtshof prüfen zu lassen. Sie mahnten die Teilnehmer aber, „nicht locker zu lassen“ und auch nach einer möglichen längeren Wartezeit auf das Urteil weiterzukämpfen. „Wir vergessen nicht“, so Moitzi.

SPÖ-Entwicklungssprecherin Petra Bayr sprach „die weniger bekannte Seite“ von ACTA an, und betonte, dass ACTA auch den Verkauf von Generika an Entwicklungsländer verbiete. Allein in Afrika seien 6,6 Millionen Menschen von nachgemachten Marken-Medikamenten abhängig. Andreas Krisch von, dem Verein für Internet-Benutzer Österreichs (VIBE!AT), sprach sich besonders gegen die geplante Providerhaftung aus. Die Post dürfe nicht mitschreiben, wer welche Inhalte an wen schickt, oder was in Briefen stehe. „Warum soll das Internetprovidern erlaubt sein?“, fragte er.

2.000 protestierten in Graz

Über 2.000 Menschen haben in Graz gegen ACTA demonstriert. Das Abkommen gegen Urheberrechtsverletzungen soll den Zugriff auf verdächtige Userdaten im Internet erleichtern – das verletze die Menschenrechte, so die Gegner.

Mehr dazu in oesterreich.ORF.at

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111 Jahre: Älteste Wienerin gestorben

Die älteste Wienerin ist am Montag im Alter von 111 Jahren in einem Pensionistenheim gestorben. Hermine Nistler, die den Zerfall der Monarchie und zwei Weltkriege miterlebte, wurde am 24. Dezember 1900 in Wien-Favoriten geboren.

Die vergangenen zweieinhalb Jahre hatte Nistler in dem Pensionistenheim in Wien-Landstraße gelebt, wo sie am Montag auch verstorben ist. Zuvor war sie in ihrem Leben viele Male umgezogen. Kurz nach dem Tod ihrer Eltern, die an Tuberkulose erkrankt waren, kam sie als Achtjährige zur Großmutter. Mit 14 Jahren wurde sie gemeinsam mit ihrer älteren Schwester als Dienstmädchen nach Neudorf bei Staatz geschickt. Die 111-Jährige war zugleich die älteste Österreicherin.

„Eigentlich wollte sie Schneiderin oder Lehrerin werden, aber der Erste Weltkrieg kam dazwischen“, erzählte ihre Tochter Eleonore anlässlich des 110. Geburtstags ihrer Mutter. In Neudorf lernte sie dann den Zimmermaler Josef kennen, den sie 1923 heiratete. Mit ihm hatte sie zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Der schlimmste Tag in ihrem Leben sei gewesen, als ihr Sohn Friedrich mit 23 Jahren im Zweiten Weltkrieg starb, waren sich ihre Enkel einig.

Viel mit Tochter gereist

Nach Wien kehrte sie mit ihrer Familie 1928 zurück. Ihre beiden Enkelkinder Otto und Gerda erinnerten sich an den schönen Schrebergarten der Oma am Laaer Berg. Bis noch vor wenigen Jahren sei sie im Garten gestanden und habe es geliebt, sich um ihre Blumen zu kümmern. Auch sei sie nach dem Tod ihres Mannes 1963 viel mit ihrer Tochter verreist. „Vor allem Busreisen haben wir gemeinsam gemacht, von den bayrischen Königsschlössern bis nach Holland“, erzählte Tochter Eleonore.

Die Enkel von Nistler sagten über das Geheimrezept ihrer Oma für das hohe Alter: „Die Oma trinkt nicht viel, höchstens zu besonderen Anlässen wie heut ein Gläschen Sekt, und sie hat nie geraucht.“

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Malaria-Versuche an Heimkindern?

In den 1960er Jahren sind an der Wiener Universitätsklinik für Psychiatrie Heimkinder offenbar gezielt mit dem Malaria-Erreger infiziert worden. Ein Betroffener berichtete in Ö1, er habe damals zwei Wochen lang bis zu 42 Grad Fieber und dann noch über Jahrzehnte Fieberschübe gehabt.

Wilhelm J. war als Heimkind mit 16 Jahren nachweislich einen Monat lang an der Klinik Hoff an der Wiener Universitätsklinik. Dort wurde mit „Psychopathie“ eine aus heutiger Sicht fragwürdige Diagnose gestellt und eine bereits 1964 zweifelhafte Zwangstherapie vollzogen.

Drohung mit „geschlossener Abteilung“

Er sei mit Malaria infiziert worden. Von jemand anderem sei Blut abgenommen und ihm in den Muskel eingespritzt worden, so J. gegenüber Ö1. Die Ärztin habe ihm offen gesagt, dass da Versuche gemacht werden. 42 Grad Fieber über zwei Wochen hinweg und dann noch jahrzehntelang Fieberschübe seien die Folgen gewesen. Er habe sich nicht gewehrt, da man ihm damals auch gedroht habe, er würde sonst auf die geschlossene Abteilung ins Gitterbett kommen, so der heute 63-Jährige.

J. war vom Wiener Heim Im Werd an die Klinik Hoff – damals eine Psychiatrie – gekommen. Rückblickend sieht er das als Bestrafung – vor allem dafür, dass er nach Hause wollte und deshalb immer wiederr aus Kinderheimen ausgerissen war.

„Fieberkuren“ ohne Sinn

Für die Malaria-Therapie zur Behandlung von Syphilis hatte Julius Wagner-Jauregg 1927 zwar den Nobelpreis bekommen, später wurde sie auch für andere psychiatrische Erkrankungen angewandt, aber 1964 war all das längst nicht mehr Stand der Wissenschaft. Das bestätigt der Zeitzeuge und Psychiater Bernd Küfferle, der ab 1965 an der Unipsychiatrie gearbeitet hatte. Dennoch seien dort kurz davor tatsächlich noch Patienten mit Malaria infiziert und mit „Fieberkuren“ behandelt worden. Laut Küfferle wollte die Klinik den Malaria-Erreger in Patienten am Leben erhalten, um ihn für die Behandlung von Syphilis verfügbar zu haben.

Für plausibel und glaubwürdig hielt der Kinderpsychiater Ernst Berger die Angaben von J. Er hatte im Auftrag der Stadt Wien mit dem ehemaligen Heimkind gesprochen. Der aktuelle Unipsychiatrie-Chef Johannes Wancata meint, er könne sich die Vorgangsweise seiner Vorgänger nicht erklären und bedaure und verurteile sie, wenn es nur um die Erhaltung des Malaria-Erregerstammes gegangen sein sollte.

Krankengeschichte nicht mehr verfügbar

J. versuchte übrigens gemeinsam mit Ö1, seine damalige Krankengeschichte zu bekommen. Doch diese existiert im AKH, am Jugendamt und auch im Wiener Landesarchiv nicht mehr. In den noch vorhandenen Unterlagen kommt laut Ö1-Informationen der Begriff Malaria-Therapie nicht mehr vor. Der 63-Jährige betonte abschließend, dass er später nie eine psychiatrische Behandlung gebraucht habe, aber noch jahrzehntelang an plötzlichen Fieberschüben und Schweißausbrüchen gelitten habe.

Causa Wilhelminenberg wird untersucht

Zuletzt sorgten die Missbrauchsvorwürfe im ehemaligen Kinderheim auf dem Wilhelminenberg für Schlagzeilen. Als Konsequenz konstituierte sich die Kommission Schloss Wilhelminenberg unter dem Vorsitz der Richterin Barbara Helige. Die Untersuchungen zu den Missbrauchsvorwürfen in dem Kinderheim werden frühestens Ende des Jahres abgeschlossen – mehr dazu in Missbrauch: Ergebnisse bis Ende 2012.

Bernt Koschuh, Ö1

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